Reisebericht Via Claudia Augusta

Etappe 1 Füssen nach Imst

Unsere Alpenabenteuer begannen unter grauem Himmel und kaltem Regen, der uns von der Grenze zwischen Deutschland und Österreich bis zum Fernpass begleitete. Trotz des Wetters ließen wir uns die Laune nicht verderben und entdeckten historische Schätze wie die Burg Ehrenberg, die mit ihrer beeindruckenden Aussicht glänzte.

Ein besonderes Highlight war die Highline 179, die längste Hängebrücke der Welt im faszinierenden Tibetstil. Mit einem Kribbeln im Bauch überquerten wir die Brücke und genossen den atemberaubenden Ausblick auf das Fort Claudia und das Tal darunter.

Die Abfahrt vom Fernpass war ein weiteres Erlebnis für sich. Durch malerische Serpentinen und vorbei an dem türkis leuchtenden Samerangersee schlängelten wir uns bergab. Die Strecke war zwar anspruchsvoll, aber die spektakuläre Natur und die mystische Atmosphäre der regennassen Wälder und Wiesen machten jeden Pedaltritt wert.

Schließlich erreichten wir Imst, überwältigt von der Schönheit der Alpenlandschaft, die sich trotz des widrigen Wetters von ihrer besten Seite zeigte. Ein Tag voller Abenteuer, der uns einmal mehr zeigte, dass die Natur immer einen Besuch wert ist – “egal bei welchem Wetter!“

Etappe 2 Imst nach Nauders

Ein Abenteuer auf der Via Claudia Augusta! Trotz eines regnerischen Starts und kühlen Temperaturen haben wir uns auf den Weg gemacht, um 75 km durch blühende Almwiesen zu radeln und den Reschenpass zu erklimmen. Das Wetter besserte sich und die Sonne zeigte sich am Nachmittag.

Unsere Reise begann in Imst, einem Ort mit einer reichen Geschichte, und führte uns entlang des Inns durch malerische Landschaften. Wir überquerten den Fluss auf verschiedenen Brücken und genossen die vielfältigen Ausblicke auf die umliegenden Berge.

Unsere Highlights des Tages waren:
1) Die blühenden Almwiesen, die uns mit ihrer Schönheit beeindruckte.
2) Altfinstermünz, eine alte Grenzbefestigung mit imposanten Bauten, die an „Herr der Ringe“ erinnerten.
3) Der Aufstieg zum Reschenpass, unser zweiter Alpenpass, der uns auf 1500m Höhe führte.
4) Die Ankunft in Nauders, ein malerischer Ort, umgeben von grünen Wiesen und schneebedeckten Bergkämmen.

Ein unvergesslicher Tag auf der Via Claudia Augusta, der uns die Schönheit der Alpen und die Gastfreundschaft der Menschen nähergebracht hat!

Etappe 3 Nauders nach Meran

Früh um 5:00 Uhr wach geworden, bot sich mir ein atemberaubender Anblick: schneebedeckte Berge vor einem klaren blauen Himmel und saftigem Grün. Die frische Bergluft war belebend. Gestärkt starteten wir um 6:00 Uhr zu einer Fahrradtour durch die Alpen. Nach zwei Tagen Aufstieg erwartete uns nun eine lange Abfahrt. Von 92 km ging es 72 km bergab auf einem speziellen Radweg mit Geschwindigkeitsbeschränkungen. Ein adrenalingeladener Spaß!

Während der Abfahrt wechselten Landschaft und Klima rasch. Von alpinem zu mediterranem Klima führte uns der Weg durch blühende Wiesen und beeindruckende Bergseen. An der italienischen Grenze erreichten wir den höchsten Punkt unserer Tour und fuhren in ein idyllisches Alpental hinab, bekannt für seine Apfel- und Weinplantagen.

Entlang der Etsch erreichten wir Meran, ein charmantes Städtchen in Südtirol, wo Deutsch und Italienisch auf den Schildern zu lesen waren. Unsere Highlights des Tages: der geschichtsträchtige Kirchturm von Altgraun, die türkisblauen Bergseen Reschensee und Haidersee, ein entspannender Mittagsstopp am „Fischteich“ von Prad, das marmorne Laas und schließlich das malerische Meran mit seinen Laubengängen. Ein unvergesslicher Tag voller Natur, Kultur und kulinarischen Genüssen!

Etappe 4 Meran nach Trient

Der Tag startet sonnig, doch eine 100km-Etappe liegt vor uns auf dem Weg nach Trient. Leider erleben wir einen Sturz, bei dem glücklicherweise der Helm Schlimmeres verhindert. Trotz kleiner Verletzungen fahren wir tapfer weiter. Die Route führt uns durch das malerische Etschtal, vorbei an Weinbergen und charmanten Dörfern. Mittags machen wir Halt in der empfehlenswerten Radstation in Frangart. Auf der Weinstraße radeln wir durch bekannte Orte wie Kaltern, Kurtatsch und Tramin, Heimat des Gewürztraminers. Ein Highlight ist der älteste Weinstock Europas in Margreid. Vor Trient beeindrucken uns Felsformationen, während wir die letzten Kilometer gegen den Wind antreten. Nach 106km erreichen wir erschöpft, aber zufrieden Trient. Am nächsten Tag entdecken wir die historische Stadt mit ihren beeindruckenden Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss Buon Consiglio und den unterirdischen Ausgrabungen. Ein Tag voller Geschichte und Charme!

Etappe 5 Trient nach Roncegno Terme

Die Radtour nach Roncegno Terme war eine Mischung aus sportlicher Herausforderung und vergnüglichem italienischem Abend. Bei kühlem und regnerischem Wetter starteten wir unsere Tour in Trient. Der Weg führte uns durch schmale Straßen und anspruchsvolle Single Trails, die durch den Regen der letzten Tage rutschig und steinig waren. Selbst erfahrene Radler mussten absteigen und schieben, um sicher weiterzukommen.

Nach einer wärmenden Pause am Forti di Civezzano setzten wir unsere Fahrt fort, vorbei an Burgen und Weinbergen, bis nach Pergine. Trotz des Wetters beeindruckten uns die grünen Landschaften und die Geschichte der Region. Weiter ging es auf der Via Claudia Augusta zum Forte Colle delle Benne, das uns einen beeindruckenden Blick auf den Lago di Levico bot.

Der Regen hörte auf, als wir Levico Terme erreichten, und wir genossen eine Wanderung durch die malerische Landschaft. Der Tag endete mit einem typisch italienischen Abendessen, begleitet von Geschichten, Tanz und viel Gelächter.

So war unsere Radtour nach Roncegno Terme – ein unvergessliches Erlebnis trotz des Wetters! 😊

Etappe 6 Roncegno Terme nach Feltre

Berge prägen unsere heutige Etappe, die mit dem größten Höhenunterschied unserer Tour und einer faszinierenden Geschichte aus Italiens Fahrradwelt aufwartet. Bei strahlendem Himmel und angenehmen Temperaturen starten wir unsere Fahrradtour in Borgo, einem mittelalterlich geprägten Ort mit venezianischem Flair. Über die Via Claudia Augusta führt uns die Route durch malerische Dörfer wie Castelnuevo und Spera ins Hochtal des Tessin. Der abwechslungsreiche Weg führt uns über Schotter, Asphalt und Waldpfade nach Bieno, dem Beginn des Tessintals.

Von Castello Tesino schlängeln wir uns in Serpentinen durch eine atemberaubende Berglandschaft ins Tal der Senaiga. Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir Lamon, wo wir eine interessante Partnerschaft mit einer brasilianischen Stadt entdecken. Von Lamon geht es bergab ins enge Tal des Flusses Cismon und schließlich hinauf zur Passstraße Croce d’Aune. Dieser Anstieg, Teil der Dolomiten, erinnert an eine revolutionäre Idee im Fahrradbau, die hier ihren Ursprung fand.

Tullio Campagnolo, inspiriert von einem Rennen und einem platten Reifen, erfand den Schnellspanner, der heute an fast jedem Fahrrad zu finden ist. Dieses Denkmal am Pass erzählt von dieser innovativen Geschichte. Unsere Fahrt führt uns weiter nach Feltre, einer geschichtsträchtigen Stadt. Schließlich erreichen wir unsere Unterkunft, die „Villa San Liberale“, ein charmantes Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert. Der späte Nachmittag lockt zu einem entspannten Spaziergang durch den Villengarten.

Etappe 7 Feltre nach Treviso

„Nach einem entspannten Frühstück in unserer charmanten Herberge starten wir in Richtung Treviso, bereit für unsere längste Etappe von 114 km auf der Via Claudia Augusta. Diese Route schlängelt sich durch malerische Dörfer wie Cesiominore und Cesiomaggiore, die mit ihrem historischen Flair beeindrucken.

Wir verlassen die Alpen und erreichen die weite Ebene von Veneto, eine beeindruckende Veränderung von Kulturen und Landschaften. Unterwegs begegnen wir den Überresten alter Villen, die an die Verbindung mit Venedig erinnern.

Die Trockenheit Norditaliens ist spürbar, während wir den Fluss Piave überqueren und den Anstieg des Praderadego bezwingen. Trotz Straßenarbeiten genießen wir den atemberaubenden Blick auf die Alpen und das Veneto-Tal.

Die spektakuläre Abfahrt nach der Passhöhe belohnt uns mit beeindruckenden Felsformationen und einem Panoramablick bis hin nach Venedig. Mit steigenden Temperaturen und dem Duft von Weinplantagen radeln wir durch die Toskana-ähnliche Landschaft.

Treviso begrüßt uns mit seinem historischen Kern und den malerischen Kanälen. Nach einem erlebnisreichen Tag genießen wir lokale Spezialitäten wie Birra, Pasta und Pizza im Herzen der Stadt. Buona Notte!“

Etappe 8 Treviso nach Mestre

Heute ist ein besonderer Tag – unser letzter auf der Via Claudia Augusta. Ziel ist Mestre, kurz vor Venedig. Statt vieler Worte teilen wir heute unsere Gedanken und Gefühle. Melancholie, Traurigkeit, aber auch Erfüllung und Dankbarkeit begleiten uns. Unsere bunte Gruppe hat dieses Abenteuer gemeinsam gemeistert: Jonas mit seinem Witz, Judith stets gut gelaunt trotz Erkältung, Cheila lachend im Rock durch Venedig, Otto mit seiner Bierleidenschaft, Heide, die steile Abfahrten meisterte, Claudia, die Freude an allem findet, Silvio mit der GoPro, Marileia, die herzhaft lacht, Marnei, unser Italienisch-Kenner, Gladis immer gelassen, Carlos singend unterwegs, Lucimara, die ihren Schmerz überwand, Milton mit trockenem Humor, Ivo, unser ausdauernder Senior, und Jörg, unser Organisator und Filmer.

Unsere Route heute ist flach und malerisch entlang des Flusses Sile. Weiße Schwäne begleiten uns, und in Altino erinnert ein Museum an die Via Claudia Augusta. Weiter geht es nach Mestre, einer historischen Stadt, die uns mit ihrem Charme überrascht. Ein Eis und ein Abendessen auf dem Marktplatz sind der perfekte Abschluss. Morgen erwartet uns das Highlight: Venedig!

Etappe 8 Treviso nach Veneza

Venedig! Die Stadt der Romantik, Gondeln und beeindruckenden Architektur. Trotz Vorurteilen von überfüllten Straßen und Gerüchen erlebten wir einen perfekten Tag mit milden Temperaturen und klarem Wasser. Abseits der Hauptattraktionen fanden wir ruhige Gassen und entdeckten historische Orte wie die „Ponte dei pugni“ und die „Seufzerbrücke“. Die Rialtobrücke und der Markusplatz waren natürlich auch Teil unseres Abenteuers. Mit 175 Kanälen und 398 Brücken bietet Venedig eine faszinierende Geschichte und atemberaubende Aussichten. Lasst uns gemeinsam durch diese zauberhafte Stadt schlendern! Unsere Reise endet hier, aber bleiben Sie dran – wir haben noch viele Fahrradabenteuer und spannende Reiseziele vor uns. Bis zum nächsten Mal!

Wir verlassen die Alpen und erreichen die weite Ebene von Veneto, eine beeindruckende Veränderung von Kulturen und Landschaften. Unterwegs begegnen wir den Überresten alter Villen, die an die Verbindung mit Venedig erinnern.

Die Trockenheit Norditaliens ist spürbar, während wir den Fluss Piave überqueren und den Anstieg des Praderadego bezwingen. Trotz Straßenarbeiten genießen wir den atemberaubenden Blick auf die Alpen und das Veneto-Tal.

Die spektakuläre Abfahrt nach der Passhöhe belohnt uns mit beeindruckenden Felsformationen und einem Panoramablick bis hin nach Venedig. Mit steigenden Temperaturen und dem Duft von Weinplantagen radeln wir durch die Toskana-ähnliche Landschaft.

´´Die Via Claudia Augusta war eines der schönsten Erlebnisse in meinem Leben´´
Jörg Garbers
Fahrrad aus Leidenschaft
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